Lettland (Nördliche boreale Wälder)

Nordische CO2-Senken

Ökologische Bedeutung

Die borealen Wälder Nordeuropas, auch Taiga genannt, bilden einen der größten  zusammenhängenden Waldgürtel der Erde. Sie sind charakterisiert durch Nadelbäume wie Kiefern  und Fichten, gemischt mit Laubbäumen wie Birken. Diese Wälder speichern große Mengen  Kohlenstoff, nicht nur in der Biomasse der Bäume, sondern auch in den Böden, die oft torfhaltig  sind und über Jahrtausende Kohlenstoff angesammelt haben.


Lettland hat in den letzten Jahrzehnten eine bemerkenswerte Zunahme der Waldfläche erlebt, von  etwa 27% in den 1920er Jahren auf über 50% heute. Dies bietet hervorragende Möglichkeiten für  nachhaltige Forstwirtschaft und Klimaschutzprojekte.

Herausforderungen

Die borealen Wälder sind besonders anfällig für die Auswirkungen des Klimawandels, da die  Temperaturen in nördlichen Breiten schneller steigen als im globalen Durchschnitt. Zudem führt die  intensive Forstwirtschaft in einigen Regionen zu Monokulturen, die anfällig für Schädlinge, Stürme und Waldbrände sind. Die Entwässerung von Moorgebieten für Land- und Forstwirtschaft hat in  der Vergangenheit zur Freisetzung großer Mengen gespeicherten Kohlenstoffs geführt.

Ökologische Bedeutung und Herausforderungen
Unsere Maßnahmen

Unsere Maßnahmen

In unseren lettischen Gebieten setzen wir auf eine Kombination aus nachhaltiger Forstwirtschaft  und gezielten Renaturierungsmaßnahmen:

  • Naturnahe Forstwirtschaft:  Wir praktizieren eine schonende, naturnahe Forstwirtschaft, die die Kohlenstoffspeicherung maximiert und gleichzeitig die Biodiversität fördert. Anstatt großflächiger Kahlschläge setzen wir auf selektive Holzernte und die kontinuierliche Verjüngung des Waldes, was eine dauerhafte Kohlenstoffspeicherung gewährleistet.
  • Anpflanzung klimaresistenter Arten:  Auf geeigneten Flächen pflanzen wir schnellwachsende Baumarten wie die Hybridpappel (Populus × canadensis) und die Sibirische Lärche (Larix sibirica), die auch im nordischen Klima hervorragende Wachstumsraten zeigen. Diese Arten sind nicht nur effiziente CO2-Speicher, sondern auch widerstandsfähiger gegen die zu erwartenden Klimaveränderungen.
  • Renaturierung von Moorgebieten:  Die Wiedervernässung entwässerter Moorgebiete ist eine unserer effektivsten Maßnahmen zur CO2-Speicherung. Durch die Wiederherstellung des natürlichen Wasserhaushalts stoppen wir die Freisetzung von Kohlenstoff aus dem Torf und ermöglichen eine erneute Torfbildung und Kohlenstoffbindung.
  • Transformation von Monokulturen:  Wir wandeln anfällige Nadelbaum-Monokulturen schrittweise in resiliente Mischwälder um, die verschiedene Baumarten, Altersklassen und Stockwerke aufweisen. Diese strukturreichen Wälder sind nicht nur robuster gegenüber Störungen, sondern bieten auch einen besseren Lebensraum für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten.

Besondere Erfolge

Unsere lettischen Projekte haben bereits beachtliche Erfolge erzielt. Die nordischen Bedingungen  bieten zwar kürzere Vegetationsperioden als tropische Regionen, doch die langen Sommertage mit  bis zu 18 Stunden Tageslicht schaffen optimale Bedingungen für die Photosynthese während der  Wachstumsperiode. Besonders erfolgreich war die Renaturierung mehrerer Moorgebiete, die nun  wieder als aktive Kohlenstoffsenken fungieren und gleichzeitig Lebensraum für seltene Arten wie  Moorlibellen, Sonnentau und verschiedene Orchideenarten bieten.

Besondere Erfolge