Deutschland

Modellprojekte für nachhaltige Forstwirtschaft CO2-Senken

Ökologische Bedeutung

Die Wälder Deutschlands bedecken etwa ein Drittel der Landesfläche und sind wichtige  Kohlenstoffspeicher, Lebensräume für zahlreiche Arten und beliebte Erholungsgebiete. Sie stehen  jedoch unter erheblichem Druck durch den Klimawandel, wie die Dürrejahre 2018-2020 mit  massiven Waldschäden gezeigt haben. Die Transformation der deutschen Forstwirtschaft hin zu  klimaresilienten, naturnahen Mischwäldern ist eine der größten Herausforderungen, bietet aber  auch enorme Chancen für den Klimaschutz und die Biodiversität.

Herausforderungen

Deutsche Wälder sind stark von der jahrhundertelangen Bewirtschaftung geprägt. Viele Bestände  sind Monokulturen, oft aus Fichte oder Kiefer, die besonders anfällig für Trockenheit, Stürme und  Schädlinge wie den Borkenkäfer sind. Der Klimawandel verschärft diese Probleme durch häufigere  Extremwetterereignisse, längere Trockenperioden und mildere Winter, die Schädlingen  begünstigen.

Ökologische Bedeutung und Herausforderungen
Unsere Maßnahmen

Unsere Maßnahmen

Unsere deutschen Projekte dienen als Modellstandorte für klimafreundliche Waldbewirtschaftung  und effiziente CO2-Bindung:

  • Umbau zu klimaresilienten Mischwäldern:  Wir wandeln anfällige Monokulturen systematisch in artenreiche, strukturierte Mischwälder um, die besser an die künftigen Klimabedingungen angepasst sind. Dabei setzen wir auf eine vielfältige Mischung aus trockenheitstoleranten Baumarten wie Eiche (Quercus robur, Quercus petraea), Hainbuche (Carpinus betulus), Linde (Tilia cordata) und Wildobstarten.
  • Integration von Klimabäumen:  Gezielt integrieren wir schnellwachsende Baumarten wie die Paulownia (Paulownia tomentosa), die als "Klimabaum" bekannt ist und in nur 5–7 Jahren erntereif wird, dabei aber bis zu 10-mal mehr CO2 bindet als herkömmliche Baumarten. Diese Arten fungieren als besonders effiziente CO2-Speicher, während der langfristige Waldumbau voranschreitet.
  • Dauerwald-Prinzip:  Wir praktizieren das Dauerwald-Prinzip mit einzelstammweiser Nutzung statt Kahlschlägen, was eine kontinuierliche Kohlenstoffspeicherung gewährleistet. Durch diese schonende Bewirtschaftungsform bleibt der Wald als Ökosystem ständig erhalten, was sowohl ökologisch als auch klimatisch vorteilhaft ist.
  • Moderne Agroforstsysteme:  Auf landwirtschaftlich genutzten Flächen etablieren wir innovative Agroforstsysteme, die Bäume mit landwirtschaftlichen Kulturen kombinieren. Diese Systeme bieten multiple Vorteile: Sie steigern die CO2-Bindung, erhöhen die Biodiversität, verbessern die Bodenqualität, reduzieren Erosion und diversifizieren die landwirtschaftlichen Einkommensquellen.
  • Forschung und Innovation:  Unsere deutschen Projekte dienen auch als lebende Laboratorien, in denen wir innovative Ansätze zur Steigerung der CO2-Bindung und Verbesserung der Waldresilienz erproben und wissenschaftlich begleiten. Die gewonnenen Erkenntnisse fließen in die Optimierung unserer globalen Projektportfolios ein.

Besondere Erfolge

Besonders erfolgreich war die Integration der Paulownia in bestehende Waldökosysteme. Diese  Baumart zeigt in unseren Anpflanzungen ein beeindruckendes Wachstum von bis zu 3 Metern pro  Jahr und bindet dabei große Mengen CO2. Auch unsere Agroforstsysteme zeigen  vielversprechende Ergebnisse: Neben der CO2-Bindung führen sie zu messbaren Verbesserungen  der Bodenqualität, erhöhter Biodiversität und stabilen landwirtschaftlichen Erträgen auch in  klimatisch herausfordernden Jahren.


Unsere deutschen Projekte haben zudem wichtige Erkenntnisse für die Optimierung der CO2- Bindung in gemäßigten Klimazonen geliefert, die wir nun in unseren anderen europäischen  Standorten implementieren. Die entwickelten Modelle für klimaresiliente Mischwälder werden  inzwischen auch von anderen Forstbetrieben und Waldbesitzern als Vorbild übernommen.

Besondere Erfolge