Schweiz (Alpenregion)

Alpine Waldgebiete als Klimaschützer

Ökologische Bedeutung

Alpine Wälder spielen eine entscheidende Rolle im Ökosystem der Alpen. Sie schützen vor Lawinen, Erdrutschen und Erosion, regulieren den Wasserhaushalt und beherbergen eine vielfältige Flora und Fauna. Zudem speichern sie erhebliche Mengen Kohlenstoff, sowohl in der Biomasse als auch in den oft tiefgründigen Waldböden.


Die Wälder der Schweizer Alpen sind besonders wertvoll, da sie über Jahrhunderte nachhaltig bewirtschaftet wurden und eine hohe strukturelle Vielfalt aufweisen. Sie repräsentieren ein kulturelles Erbe und sind gleichzeitig moderne Kohlenstoffsenken mit erheblichem Potenzial für den Klimaschutz.

Herausforderungen

Der Klimawandel stellt alpine Wälder vor besondere Herausforderungen: Die Temperaturen in den  Alpen steigen etwa doppelt so schnell wie im globalen Durchschnitt, was zu Veränderungen in der  Artenzusammensetzung, erhöhtem Schädlingsdruck und vermehrten Extremwetterereignissen  führt. Trockenperioden nehmen zu, während gleichzeitig Starkregenereignisse häufiger werden,  was die Erosionsgefahr erhöht.

Ökologische Bedeutung und Herausforderungen
Unsere Maßnahmen

Unsere Maßnahmen

In unseren Schweizer Gebieten setzen wir auf einen integrierten Ansatz, der Klimaschutz,  Biodiversitätsförderung und Anpassung an den Klimawandel verbindet:

  • Klimaangepasste Waldwirtschaft:  Wir pflanzen Baumarten, die mit den sich ändernden klimatischen Bedingungen zurechtkommen, darunter wärmeliebende Arten wie die Douglasie (Pseudotsuga menziesii) und die Edelkastanie (Castanea sativa), aber auch robuste einheimische Arten wie die Weißtanne (Abies alba) und Bergahorn (Acer pseudoplatanus).
  • Höhenausweitung der Wälder:  Durch gezielte Aufforstung oberhalb der bisherigen Waldgrenze nutzen wir die durch den Klimawandel entstehenden neuen Wachstumszonen in höheren Lagen. Diese Maßnahme schafft nicht nur neue CO2-Senken, sondern reduziert auch die Erosionsgefahr an Steilhängen.
  • Schutzwaldmanagement:  Die Pflege und Stärkung von Schutzwäldern hat in der Schweiz eine lange Tradition. Wir setzen dieses Wissen ein, um Siedlungen und Infrastruktur vor Naturgefahren zu schützen und gleichzeitig die Kohlenstoffspeicherung zu optimieren. Durch gezielte Verjüngung und die Erhaltung einer stufigen Struktur maximieren wir sowohl die Schutzwirkung als auch die CO2-Bindung.
  • Förderung der Biodiversität:  Durch strukturreiche Waldgestaltung mit Totholzanteilen, Lichtungen und gestuften Waldrändern schaffen wir vielfältige Lebensräume. Besonderes Augenmerk legen wir auf den Schutz seltener alpiner Arten wie den Alpensalamander, verschiedene Orchideenarten und spezialisierte Insekten.

Besondere Erfolge

Die alpinen Bedingungen stellen besondere Anforderungen an die Forstwirtschaft, bieten aber  auch einzigartige Chancen. Die von uns ausgewählten Baumarten sind speziell an diese  Bedingungen angepasst und zeigen trotz der kürzeren Vegetationsperiode beachtliche  Wachstumsraten und CO2-Bindungsleistungen. Besonders erfolgreich war die Etablierung neuer  Waldbestände oberhalb der traditionellen Waldgrenze, die nun als pionierhafte CO2-Senken  fungieren und gleichzeitig den Lawinenschutz verbessern. Zudem haben wir mehrere degradierte  Almauen renaturiert, die nun wieder artenreiche Bergwiesenökosysteme darstellen.

Besondere Erfolge